Es ist «nur» etwa 25‘000 Jahre her, dass während des Höhepunktes der letzten Eiszeit die Schweiz und das ganze Wallis einem zu lange nicht mehr abgetauten Gefrierfach glichen. Der Fieschergletscher, der Grosse Aletschgletscher und der Rhonegletscher bildeten einen einzigen, gewaltigen Eispanzer.
Verstärkt und angeschoben durch die Eisströme aus den Walliser Seitentälern reichten die Gletscherausläufer bis nach Solothurn und der südliche Teil der Eistentakel stiess sogar bis nach Lyon vor. Und es war kalt in der letzten Eiszeit! Die Durchschnittstemperaturen lagen 12 bis 15 Grad unter den heutigen Werten. Das ganze Rhonetal und sämtliche Walliser Seitentäler lagen also unter einer praktisch zusammenhängenden Eismasse, so auch das gesamte Aletschgebiet und das Lötschental. Aus diesem Eismeer ragten nur die höchsten Bergspitzen hervor: das Finsteraarhorn, das Aletschhorn, das Eggishorn, das Bettmerhorn, das Bietschhorn und das Sparrhorn. Das Gebiet zwischen Fiesch und Brig war von einer schätzungsweise 1400 bis 1600 Meter dicken Eisschicht bedeckt, das Gebiet der Riederfurka immer noch von einem Eismantel von 300 bis 400 Metern Dicke umgeben.
Die Gletscher sind noch heute die bedeutendsten Wasserspeicher und ihr Schmelzwasser wird im Lötschental zur Stromproduktion genutzt. Doch wie lange wird das noch möglich sein?